Bis zuletzt...

Namentlich unbekannter Deserteur

 

Todesdatum Ende April 1945
Todesort Oberdrauburg

In der Ortschaft Potschling, Gemeinde Oberdrauburg, hielten sich um den 20. April 1945 auf dem Anwesen der Familie Schneider drei namentlich unbekannte Wehrmachtsdeserteure aus Bayern auf. Die Deserteure waren aus Italien oder Jugoslawien gekommen und nächtigten auf ihrem Weg nach Salzburg in der Tenne des Bauernhofes. Sie erhielten von der Bäuerin Verpflegung. Jemand denunzierte die Deserteure aber bei der Gendarmerie Oberdrauburg, und Postenkommandant Franz Falkner alarmierte den Volkssturm.

Ein Trupp rückte nach Potschling aus, der Befehlshaber dieser Mannschaft verzögerte den Einsatz aber so, dass die Deserteure rechtzeitig gewarnt werden konnten. Sie flüchteten auf die Sonnseite in Richtung der Ortschaft Strieden. Mittlerweile waren aber auch weitere Suchtrupps des Volkssturms im Einsatz.

In Strieden entdeckten die Volkssturmmänner die drei flüchtenden Deserteure. Ein Volkssturmmann nahm sie mit seinem Jagdgewehr aus großer Distanz ins Visier, zielte und schoss. Einer der Deserteure brach tödlich getroffen zusammen.

Die beiden überlebenden Deserteure schrieben der Familie aus Potschling, die sie unterstützt hatte, nach dem Krieg einen Dankesbrief für ihre Hilfe.

Quellen

Interview mit J.B., 25.8.2005, Interview mit K.A., 17.9.2005.