Auf zum Kampf für die Freiheit Österreichs!

Heinrich Brunner

Geburtsdatum 26.4.1915
Geburtsort Oberwollanig
Todesdatum 23.12.1944
Todesort Graz

Am 14. November 1944 nahm die Gendarmerie im Gemeindegebiet von Steinfeld drei „verdächtige“ Personen fest und lieferte sie der Gestapo aus. Es handelte sich um die Widerstandskämpfer und Partisanen Heinrich Brunner aus Villach, Erich Ranacher aus Lienz und Josef Ribitsch aus Ferlach. Schon sechs Wochen später verurteilte der Volksgerichtshof sie und fünf weitere Angehörige dieser in Villach und Umgebung aktiven Widerstandsgruppe zum Tode,  Maria Peskoller, Margarete Jessernigg, Rosa Eberhard, Valentin Klementin und Milan Jelič. Die Hinrichtung durch das Fallbeil vollstreckte die NS-Justiz am 23. Dezember 1944 in Graz.

Heinrich Brunner war nach der Pflichtschule als Bauhilfsarbeiter und Landarbeiter tätig. Vor 1938 diente er eine zeitlang als Soldat des österreichischen Bundesheeres. Im Juli 1941 wurde er in die Wehrmacht eingezogen und erlebte den Krieg als Soldat des Jägerregiments 734 in Griechenland und Serbien. 


Politisch scheint sich die Einstellung Brunners gewandelt zu haben. Vor 1938 war er Mitglied der christlich-sozialen vaterländischen Sturmscharen, 1938 trat er angeblich der SA bei. 

Heinrich Brunner wurde während eines Heimaturlaubes Mitte September 1944 von Erich Ranacher für den Partisanenkampf in der Villacher Gegend rekrutiert, sodass er nicht mehr zu seiner Einheit einrückte. Nach der Verhaftung in Steinfeld fand die Gendarmerie bei Heinrich Brunner ein Tagebuch. Auf dem Umschlag stand: „Auf zum Kampf für die Freiheit Oesterreichs! KPOe.“

Quellen

Nationalsozialismus, Holocaust, Widerstand und Exil 1933–1945. Online-Datenbank. De Gruyter (NHWE): 11 J 418/44, Anklageschrift des Volksgerichtshof, 16.12.1944; Wilhelm Baum et al. (Hg.): Das Buch der Namen. Die NS-Opfer in Kärnten. Klagenfurt 2010, passim; Wilhelm Baum et al. (Hg.): „Auf Wiedersehen über den Sternen!“ „Na svidenje nad zvezdami!“ – Briefe aus Widerstand und Verfolgung unter dem NS-Regime in Kärnten. Klagenfurt 2011, passim.