Erinnern sei uns Hoffnung und ihm später Dank.

Michael Burgstaller

Geburtsdatum 26.9.1900
Geburtsort Greifenburg
Todesdatum 9.7.1943
Todesort Berlin-Plötzensee

Michael Burgstaller wurde als Sohn des Zugführers Josef Burgstaller in Greifenburg geboren. Nach der Volksschule war er zunächst als landwirtschaftlicher Arbeiter tätig. Am 1. Dezember 1921 fand Michael Burgstaller Beschäftigung bei der Eisenbahn. Ab Juli 1924 übte er seinen Beruf als Anheizer in Amstetten in Niederösterreich aus. Michael Burgstaller heiratete am 23. Novemer 1925 in St. Pölten Maria Wallner und wurde Vater eines Sohnes.

Michael Burgstaller war in das politische und kulturelle Leben der österreichischen Sozialdemokratie voll eingebunden. Schon im Jahr 1921 schloss er sich der Sozialdemokratischen Partei Österreichs und der Freien Gewerkschaft an. 1927 wurde er Mitglied des Republikanischen Schutzbundes. Er war aktiv bei den Naturfreunden und dem Arbeiter-Gesangsverein Amstetten. Nach dem Verbot der Sozialdemokratischen Partei und des Schutzbundes im Jahr 1933 durch das austrofaschistische Regime unter Engelbert Dollfuß soll er der Vaterländischen Front beigetreten sein, wohl um seine politische Tätigkeit unter diesem Deckmantel weiterzuführen.

Nach dem Anschluss Österreichs an NS-Deutschland wurde er von der Deutschen Reichsbahn als Beamter übernommen. Spätestens seit Dezember 1940 arbeitete Michael Burgstaller am Aufbau einer lokalen kommunistischen Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime mit. Eine konkrete Tätigkeit betraf die Solidarität mit den Familien bereits verhafteter Genossen und Genossinnen. Die Widerstandsgruppe sammelte in Betrieben Hilfsgelder und verteilte sie an die Notleidenden. Die Gruppe hörte außerdem verbotene deutschsprachige Radiosendungen der Alliierten und verbreitete deren Nachrichten. Im Dezember 1942 wurde Michael Burgstaller in Amstetten von der Gestapo verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung angeklagt.

Der Volksgerichtshof Berlin verurteilte Michael Burgstaller am 13. Mai 1943 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm für immer aberkannt. Am 9. Juli 1943 um 13.00 Uhr erfuhr Michael Burgstaller im Strafgefängnis Berlin/Plötzensee von seiner unmittelbar bevorstehenden Hinrichtung. „Der Verurteilte verhielt sich während der Verkündigung ruhig und gefasst“, vermerkte der Vollstreckungsleiter in einer Niederschrift. Vom Gnadenrecht sei kein Gebrauch gemacht worden. Michael Burgstaller wurde am selben Tag um 19.00 Uhr hingerichtet.

Quellen

Todesurteil Volksgerichtshof Berlin, 13.5.1943, DÖW E 19.793/1; Pfarre Greifenburg, Taufbuch VIII

Dokumente

Foto der Gestapoleitstelle Wien (Quelle: DÖW)

Todesurteil des Volksgerichtshofes Berlin, 13. Mai 1943 (Quelle: DÖW)

Download PDF