Zu leben ohne dich und doch mit dir.

Theodora Oman

Geburtsdatum 8.9.1918
Geburtsort Villach
Todesdatum August 1941
Todesort Schloss Harheim

Theodora „Thea“ Oman wurde am 8. September 1918 als Tochter des Villacher Bahnbeamten Friedrich Ludwig und Anna Oman (geb. Paulitsch) in der Widmanngasse in Villach geboren und in der Pfarre St. Jakob getauft. Über ihre Kindheit und Jugend sind nur wenige Details bekannt, da es angesichts des väterlichen Berufes zu mehrmaligen Übersiedelungen und Ortswechseln kam. Ihre letzte Meldeadresse befand sich in Oberdrauburg, wo ihr Vater seit 1939 als Bahnvorstand und NSDAP-Ortsgruppenleiter tätig war.

Über seine Tochter Thea wissen wir lediglich, dass sie an epileptischen Anfällen litt – eine Erkrankung, die schon vor 1938 mit vielen Stigmatisierungen einher ging und von den Nationalsozialisten für eine, das deutsche Volk angeblich schädigende Erbkrankheit gehalten wurde.

Von Theas Patientenakte ist nur noch ein Aktendeckel erhalten: Demnach wurde sie am 2. Jänner 1938 zum dritten Mal in die Klagenfurter Psychiatrie, die damalige „Landesirrenanstalt“, eingewiesen. Wenige Monate später und kurz vor ihrem 20. Geburtstag, am 9. Juni 1938, erfolgte ihre Entmündigung. 1941 vermerkte ein Stempel Theas Austritt: „7. Juli nach Niedernhart überstellt“, lautete der lapidare Eintrag ihrer Deportation. Tatsächlich ist unklar, ob der Transport mit insgesamt 110 PatientInnen aus Klagenfurt über die Zwischenstation Niederhart in Linz oder direkt in die Tötungsanstalt nach Schloss Hartheim führte: Hier wurden zwischen 1940 und 1944 rund 30.000 Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen sowie psychisch kranke Personen – in der Diktion der Nationalsozialisten „lebensunwertes Leben“ – mit Gas erstickt.

Das genaue Todesdatum Theodora Omans ist unbekannt. Üblicherweise wurden die Sterbefälle zwei bis drei Wochen nach der erfolgten Ermordung dokumentiert und die Familien mit fingierten Todesursachen benachrichtigt, in diesem Fall war es eine „Lungenentzündung“. Am 16. August 1941 erfolgte am Klagenfurter Friedhof Annabichl Theas Urnenbeisetzung. 

Quellen

Kärntner Landesarchiv: LKH-Psychiatrie Schachtel 343 Nr. 16681 (Theodora Oman); Kärntner Landesarchiv, Landesgericht Klagenfurt, Vg 18 Vr1060/47; Pfarre St. Jakob: Geburts- und Taufmatriken, Signatur V05-023-1, Geburtsbuch XIII Kopie; Informationen von Christine Strobl; Gemeinde Oberdrauburg, Meldeamt