Vor 100 Jahren kam er zur Welt, 1944 starb er im Alter von 21 Jahren unter dem Fallbeil der Nazi-Justiz: Der Deserteur und Widerstandskämpfer Erich Ranacher aus Lienz stand am Samstag, 13. Mai 2023, in Greifenburg im Mittelpunkt der Befreiungs- und Gedenkfeier des Vereines aegide. Ranacher gehörte zu einer Gruppe von Widerstandskämpfern, die im Herbst 1944 in der Umgebung von Villach gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten auftraten. Sie wurden dabei von Frauen wie Maria Peskoller aus Dölsach unterstützt. Mitte November 1944 gelang es der Gestapo die Gruppe zu zerschlagen. Ihre Mitglieder wurden in Klagenfurt zum Tode verurteilt und in Graz hingerichtet.
Unter den zahlreichen BesucherInnen der Befreiungsfeier befanden sich Michael Ranacher, der Neffe von Erich, und die Tochter von Maria Peskoller, Helga Emperger (94), die als 16-jähriges Mädchen ebenfalls von der Gestapo verhaftet worden war.
Die Schüler der HLW Spittal/Drau Julia Bliem, Natalie Höfferer und Fabio Kampfer schilderten die Geschichte der Widerstandskämpfer in einer Szenischen Lesung und trugen die Abschiedsbriefe von Erich Ranacher, die er am Tag der Hinrichtung verfasst hatte, vor. Darin sprach er seinen Geschwistern zu, stark und mutig zu sein.
Darauf nahm Peter Pirker vom Verein aegide in seiner Einleitung Bezug: In den gegenwärtigen gesellschaftlichen Krisen gehe es darum, Freiheit, Gleichheit und Wohlfahrtstaatlichkeit zu bewahren, anstatt Ausgrenzung und Abwertung „anderer“ zu betreiben. Gerade dafür brauche es Stärke und Mut.
Eine beeindruckende Rede hielt der in Spittal aufgewachsene Schriftsteller Antonio Fian.
Er sprach über das lange Schweigen zur NS-Gewalt in Gesellschaft und Politik. Dabei zeigte er, wie Kärntner Autorinnen und Autoren, etwa Ingeborg Bachmann und Werner Kofler, autoritäre Strukturen in der Nachkriegsgesellschaft aufdeckten und das Schweigen über die NS-Zeit auf literarische Weise durchbrachen. Fian wandte sich gegen „den Furor des Verbietenwollens“ von verstörenden Ausdrücken und Begriffen in der Literatur, „damit wir nicht in Gefahr geraten, auf paradoxe Weise in eine neue Ära des Verstummens zu schlittern.“
Die Begrüßung der etwa 100 TeilnehmerInnen nahm der Vize-Bürgermeister von Greifenburg Michael Baurecht vor.
Primus Sitter spielte zwischen den Redebeiträgen vielschichtige Musikstücke an der elektrischen Gitarre.
Am 14. November 1944 nahm der Gendarmeriemeister Georg Kampitsch in Steinfeld drei „verdächtige“ Personen fest und lieferte sie der Gestapo aus. Es handelte sich um die Deserteure und Partisanen Erich Ranacher aus Lienz, Heinrich Brunner aus Villach und Josef Ribitsch aus Ferlach/Borovlje. Sechs Wochen später verurteilte der Präsident des Volksgerichtshofes Roland Freisler sie und ihre Unterstützer:innen Margarete Jessernig, Rosa Eberhard, Maria Peskoller, Valentin Clementin und Milan JeliÄ in Klagenfurt zum Tode. Die Hinrichtungen vollstreckte die Nazi-Justiz am 23. Dezember 1944 in Graz.
„Denkt ewig an mich… Ich rufe euch eine glückliche Zukunft zu,“ schrieb Erich Ranacher in einem Abschiedsbrief an seine Familie. Worin besteht das Glück der Zukunft?
Samstag, 13. Mai 2023, 17.15 Uhr, Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Oberen Drautal, Greifenburg.
Szenische Lesung von Schülerinnen der HLW Spittal/Drau.
Rede: Antonio Fian (Schriftsteller)
Gitarre: Primus Sitter
"Zwei ungleiche Brüder": Werner Kofler und Gert Jonke
Ein literarisches Kolloquium mit Jutta Fastian, Antonio Fian und Martin Polasek
Freitag, 12. Mai 2023, 20 Uhr
Atelier Hans-Peter Profunser
Berg im Drautal (Gewerbegebiet an der B100)
Eintritt: 20 Euro
Die beiden aus Kärnten stammenden Schriftsteller Werner Kofler und Gert Jonke sezierten in ihrem literarischen Schaffen die politischen und sozialen Verhältnisse nicht nur in Kärnten und untersuchten die Sprache der Gesellschaft mit grimmigem Witz und sardonischer Unverfrorenheit. "Was wir wollten, war und ist eigentlich nichts anderes, als ein paar literarische Kunstwerke zu verfertigen, die nichts anderes bewirken sollten, als daß uns diese Welt und der Kosmos, in dem sie sich befindet, ein wenig verständlicher werden könnte...". (Gert Jonke)
Die Schauspielerin Jutta Fastian und der Schriftsteller und Kofler-"Schüler" Antonio Fian lesen signifikante Auszüge aus Werner Koflers Texten Örtliche Verhältnisse, Guggile - Vom Bravsein und vom Schweinigeln. Eine Materialsammlung aus der Provinz, Hotel Mordschein - Mutmaßungen über die Königin der Nacht sowie aus Gert Jonkes Werken Begegnungen mit Werner Kofler und Wir brauchen eine neue Sprache.
Durch das Programm führt der Film- und Theaterregisseur Martin Polasek.
Eine Veranstaltung des Vereins kuland.
Im Jahr 1932 kamen in Greifenburg die beiden Mädchen Hilda Maria Link und Josefine Blach zur Welt. Ihre Familien waren Sinti, die wahrscheinlich zeitweise in Seebach bei Villach lebten. Hildas Vater war Musiker und stammte aus Oberlienz, Josefines Großeltern waren fahrender Händler. Beide Mädchen wurden in Greifenburg getauft.
Die Nationalsozialisten hatten Rassen im Kopf. Ihnen galten Sinti und Roma als "Angehörige artfremden Blutes" und als Gefahr für ihr "Ariertum". Die Polizei verfolgte sie vor und nach 1938 vorweg als Kriminelle; sie deportierte 1939/40 ganze Familien in Arbeitslager und Ghettos. Die meisten in Österreich lebenden Sinti und Roma wurden in Kulmhof, Auschwitz und anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet, so auch Hilda Maria Link und Josefine Blach, im Alter von 10 und 11 Jahren. Vor 90 Jahren wurden sie in Greifenburg geboren - wer auf die Welt kommt, soll leben können, frei und sicher sein, ohne Krieg, ohne diskriminiert oder verfolgt zu werden. Das bleibt das Gebot des Erinnerns.
Samstag, 14. Mai 2022, 17 Uhr
Denkmal, Nähe Bahnhof Greifenburg
Rede: Ludwig Laher (Schriftsteller)
Ludwig Laher erforschte das Zwangsarbeitslager in seinem Heimatort St. Pantaleon in Oberösterreich, in das Hilda Maria Link mit ihrer Familie und weiteren 300 Roma und Sinti deportiert worden ist. Er schrieb darüber den in vielen Sprachen übersetzten Roman "Herzfleischentartung".
Musik: Harri Stojka (Gitarre), Robert Grand (Rhytm. Gitarre)
Harri Stojkas Vater Mongo Stojka überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald und Flossenbürg. Harri Stojka ist ein herausragender Musiker. Unvergleichlich brilliert er im Jazz, Rock und in der Weltmusik. Er engagiert sich für die Erinnerung an die Opfer der Verfolgung und gegen jede Form der Diskriminierung.
Freitag, 13. Mai 2022, 20 Uhr
Atelier Hans-Peter Profunser, Berg im Drautal
(Gewerbepark Berg, nahe B 100)
Wenn Harri Stojka seiner Gitarre fließende Melodien und atemberaubende Soli entlockt, sind unbändige Spiellust und ungezähmte Lebensfreude am Werk. Im "hot swing trio" mit Peter Strutzenberger am Kontrabass und Robert Grand an der Rhytmusgitarre spielt der phänomenale Virtuose Eigenkompositionen, Standards und jede Menge Django Reinhardt.
Harri Stojka - Lead Gitarre
Robert Grand - Rhythm Gitarre
Peter Strutzenberger - Kontrabass
© Sabine Hauswirth
Am Samstag, 25.9.2021 haben wir das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Oberen Drautal um den Namen von Dionys Berger aus Irschen erweitert. Dionys Berger wurde gemeinsam mit Martin Nagele, Dionys und Anna Simoner im Jänner 1940 von Beamten der Gestapostelle Lienz wegen Abhören von verbotenen Radiosendern festgenommen. Alle vier wurden vom Sondergericht Klagenfurt zu langen Zuchthausstrafen verurteilt. Dionys Berger überlebte die schwere Zwangsarbeit in Steinbrüchen und Moor, wurde dann zur Wehrmacht eingezogen und fiel 1944 an der Front in Russland.
Die Töchter von Dionys Berger, Ria Saringer und Irma Elleberger, nahmen mit weiteren Angehörigen an der Gedenkfeier teil und sprachen über ihren Vater, Großvater und Urgroßvaer. Karin Dullnig und Hannah Pichler, Schülerinnen der HLW Spittal, berichteten in einer Lesung über die Verfolgung der Irschner Radiohörer*in. Die Gedenkrede hielt Daniel Wutti von der Pädagogischen Hochschule Kärnten.
Thema der Reden waren die Methoden der NS-Propaganda, die gesellschaftlich negativen Potentiale heutiger sozialer Medien hinsichtlich der Rückspiegelung von eigenen Vorurteilen als "freie Meinung", die Produktion von Angst- und Bedrohungsgefühlen gegenüber "Unzugehörigen" in der gegenwärtigen politischen Kommunikation von Regierungs- und Oppositionspolitikern. Unter den BesucherInnen waren die Bürgermeister von Greifenburg Sepp Brandner, der Bürgermeister von Irschen Manfred Dullnig und der Bürgermeister von Dellach Johannes Pirker.
Programm | PDF
Samstag, 25. September 2021, 17 Uhr
Erweiterung des Denkmals um Dionys Berger aus Irschen
Begrüßung: Bgm. Sepp Brandner und Peter Pirker (Verein aegide)
Szenische Lesung zu Dionys Berger, Martin Nagele, Dionys und Anna Simoner von SchülerInnen der HLW Spittal/Drau
Rede: MMag. Dr. Daniel Wutti (Pädagogische Hochschule Kärnten)
Christoph Hofer spielt am Akkordeon.
Bitte beachten Sie die aktuellen Bestimmungen gegen die Covid-Pandemie.
Der Verein aegide hat am Samstag, 25. Juli 2020, das Denkmal für die NS-Opfer im Oberen Drautal um Marinus Oosterom erweitert. An der Veranstaltung nahmen Angehörige aus den Niederlanden und der Historiker Arie Jan Meijer mit seiner Familie teil.
Der 22-järige Arbeiter Marinus Oosterom war im Februar 1943 aus seinem Heimatdorf Ouderkerk aan den IJssel zur Zwangsarbeit nach Berlin und dann nach Greifenburg verschleppt worden. In Greifenburg produzierte die Berliner Firma Thermo Technik zwischen 1943 und 1945 wärmetechnische Messgeräte für U-Boote. Die Betriebsanlagen waren mangehaft installiert. Im Juni 1944 erlitt Marinus Oosterom einen tödliche Stromschlag. Er wurde zwar in Greifenburg beerdigt, sein Grab wurde jedoch bald nach Kriegsende aufgelöst.
Im Dezember 2019 wandte sich der Historiker Arie Jan Meijer mit der Bitte um weitere Informationen zur Rüstungsproduktion und das (aufgelassene) Grab an den Verein aegide. In Rücksprache mit Angehörigen von Marinus Oosterom wurde beschlossen, seinen Namen in das Denkmal für die NS-Opfer im Oberen Drautal zu integrieren. Dies sollte gemeinsam mit Verwandten aus den Niederlanden bei der Befreiungsfeier am 18. Mai erfolgen. Wegen der Covid-Pandemie musste die Veranstaltung abgesagt werden.
Während eines Urlaubs von Angehörigen von Marinus Oosterom in Oberkärnten und des Historikers Arie Jan Meijer in der Steiermark wurde die Erweiterung des Denkmals nun im kleinen Rahmen vorgenommen. Bürgermeister Josef Brandner begrüßte die Familieangehörigen sowie Arie Meijer und seine Familie. Auf Wunsch der Angehörigen sprach außerdem der evangelische Pfarrer Peter Drost. Hans-Peter Profunser brachte gemeinsam mit der Cousine von Marinus Oosterom, Gerrie Middelkoop-Oosterom und seinem Neffen Piet Blonk die Gedenktafel an.
Österreichische und Kärntner Verantwortung
Die neutrale Niederlande wurde im Mai 1940 von NS-Deutschland angegriffen und besetzt. Für die Besatzungsherrschaft, Unterdrückung des Widerstands, Einführung der Zwangsarbeit, die Deportation der Juden und Jüdinnen in die Vernichtungslager und die Verschickung von Zwangsarbeiter nach Deutschland waren an zentraler Stelle Österreicher verantwortlich: An oberster Stelle Arthur Seyss-Inquart, der von Hitler zum Reichskommissar für die Niederlande ernannt wurde.
Die praktische Durchführung dieser massenhaften Gewalt gegen die niederländische Zivilbevölkerung oblag dem Höheren SS- und Polizeiführer in den Niederlanden, Hanns Albin Rauter. Es gibt viele Antworten auf die Frage, warum wir uns mit der NS-Gewalt in den Niederlanden beschäftigen sollten. Eine ist relativ einfach: Sie entsprang der hiesigen Gesellschaft. Hans Albin Rauter stammte aus Kärnten, aus Klagenfurt, und wurde hier politisch sozialisiert, im radikalen Deutschnationalismus vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Rauter war ein so genannte Abwehrkämpfer und ein früher Aktivist der Kärntner NSDAP.
Einer der 300.000 Zwangsarbeiter, die Rauter nach Deutschland schicken ließ, war Marinus Oosterom aus Ouderkerk aan der Ijssel.
Marinus Oosterom schrieb von Greifenburg aus zahlreiche Briefe an seine Verlobte und seine Familie in Holland. Die Briefe sind eine wertvolle Quelle zur Erforschung der Situation der ZwangsarbeiterInnen in der NS-Zeit. Zwei Schülerinnen der HLW Spittal, Sabrina Wabnig und Kerstin Pittino, beschäftigen sich nun im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit dem Schicksal von Marinus Oosterom und der Geschichte der ZwangsarbeiterInnen im Oberen Drautal. Dafür interviewten sie in Greifenburg den Historiker Arie Jan Meijer.
Livestream und Medienberichte in den Niederlanden
Die Veranstaltung wurde per Livestream nach Ouderkerk aan den IJssel übertragen, wo etwa 50 Personen die Anbringung der Gedenktafel verfolgten. In den Niederlanden berichteten mehrere Medien über die Veranstaltung. Es erschienen Berichte in den Tageszeitungen Reformatorisch Dagblad, HetKontakt und auf der Webseitde des regionalen TV- und Radiosenders RTV Krimpenerwaard. Die Veranstaltung kann hier nachgesehen werden. Auch die Kleine Zeitung und der Oberkärntner Volltreffer berichteten.
18. Juli 2019 | 19.30 Uhr
Kultursaal Dellach/Gail
Spuren & Wege des Erinnerns an NS-Verbrechen in den Karnischen Alpen
Vortrag Michael Koschat | PDF
21. Juli 2019 | 7 Uhr
Weidenburg (Gailtal)
Wanderung zur 75. Gedenkfeier auf der Pramoser Alm / Malga di Pramosio | PDF
Beide Veranstaltungen in Kooperation mit erinnern gailtal und Hannes Guggenberger
„Es ist ein großer Tag für mich, der mich tief bewegt“, erklärte Christine Strobl-Oman am Samstag, 18. Mai, bei der gut besuchten Gedenk- und Befreiungsfeier für die NS-Opfer im Oberen Drautal in Greifenburg. Ihre Tante Theodora Oman wurde 1941 im Alter von 22 Jahren vom NS-Regime in der Vernichtungsanstalt Hartheim ermordet. Auf Initiative von Christine Strobl erweiterte der Verein aegide das Denkmal für die NS-Opfer in Greifenburg um eine Glastafel mit dem Namen und Lebensdaten der jungen Frau aus Oberdrauburg.
Zwei Schülerinnen der HLW Spittal, Anna Moritz und Lea Leitner, berichteten über das Schicksal von Theodora Oman. Die Tochter des Bahnvorstands und Ortsgruppenleiter der NSDAP von Oberdrauburg, Friedrich Oman, litt an Epilepsie. Diese Krankheit gehörte nach Ansicht der NS-Mediziner zu Erbkrankheiten, die das deutsche Volk schwächten. Wer an epileptischen Anfällen litt, galt deshalb nicht als zu behandelnder Patient, sondern als „Erbkranker“, der aus der Gesellschaft auszusondern war. Theodora Oman wurde in die Irrenanstalt Klagenfurt eingewiesen. Sie bat um ihre Herausnahme, entkam dem Vernichtungsplan der Nationalsozialisten aber nicht mehr.
Allein aus Kärnten ermordete das NS-Regime 1.350 kranke Menschen, die von Ärzten als „lebensunwert“ eingestuft wurden. Die meisten von ihnen wurden im Schloss Hartheim in einer Gaskammer erstickt. Während viele Täter der Medizinverbrechen nach 1945 weiterhin als Ärzte arbeiten konnten, litten Angehörige der Ermordeten an Scham- und Schuldgefühlen. So wurde der Massenmord zum gesellschaftlichen Tabu, zu einem Trauma, das weiterlebte, berichteten die Schülerinnen. Christine Strobl-Oman setzte sich in den vergangenen Jahren mit dem verschwiegenen Teil ihrer Familiengeschichte auseinander. „Mit der Glastafel auf dem Denkmal erhält meine Tante den ihr zustehenden Ehrenplatz“, so Christine Strobl-Oman in ihrer Ansprache vor den mehr als 100 BesucherInnen.
Die aktuelle Krise der Demokratie war ein wesentliches Thema der Veranstaltung und bei den Gesprächen unter den BesucherInnen. Erinnern ist Teil der Anstrengungen, die demokratische politische Kultur weiter zu entwickeln - angesichts der antidemokratischen Äußerungen führender Politiker der FPÖ umso wichtiger. Machtgeilheit, Korruptheit, Waffenvernarrtheit, der Wille politische Gegner abzuservieren und zugleich mit Verschwörungstheorien und Sündenböcken Anhänger zu ködern ist historisch gesehen ähnlich dem, wie die NSDAP in ihren Anfängen agierte. Obwohl es viele Warnungen gab, hat die ÖVP eine Regierung mit der FPÖ gebildet und trägt deshalb ebenso Verantwortung für die tiefste Vertrauenskrise in das demokratische politische Systems seit der Befreiung vom Nationalsozialismus. Nun geht es darum, dass sich Bürgerinnen und Bürger stärker für demokratische Werte einsetzen und sich an der politischen Auseinandersetzung um die Gestaltung des Gemeinwesens beteiligen.
Eine weitere Rede hielt die Historikerin Brigitte Entner. Sie sprach über das slowenische Dorf Zell/Sele, das besonders stark unter der NS-Verfolgung litt, aber auch Widerstand leistete. Neben Angehörigen von NS-Opfern nahmen der Bürgermeister von Berg Wolfgang Krenn, der Bürgermeister von Irschen Gottfried Mandler, Landtagsabgeordneter Alfred Tiefnig und eine Reihe von Gemeinderäten aus dem Oberen Drautal an der Veranstaltung teil. Die musikalischen Akzente setzte Rudolf Katholnig am Akkordeon.
(Fotos: Rudolf Profunser)
Programm | Einladung (Download)
Erweiterung des Denkmals
Gedenklade für Theodora Maria Oman (geb. 1918 in Villach, wohnhaft in Oberdrauburg). Die Tochter des Bahnvorstandes und Ortsgruppenleiters der NSDAP in Oberdrauburg Friedrich Oman wurde 1938 wegen Epilepsie in die "Irrenanstalt" Klagenfurt eingewiesen und 1941 im Schloss Hartheim ermordet.
Szenische Lesung zu Theodora Maria Oman
SchülerInnen der HLW Spittal/Drau und Chrstine Strobl-Oman
Rede
"Was der Mensch alles erlebt!"
Die Historikerin Brigitte Entner (Universität Klagenfurt) über Widerstand und Verfolgung im Dorf Zell/Sele
Musik
Rudolf Katholnig (Akkordeon)
Am Samstag, 11. August 2018 fand in der Kirche Gorenja Trebuša eine Gedenkveranstaltung für die Widerstandskämpfer Hubert Mayr, Georg Dereatti und Rudolf Moser statt, die Ivo Jevnikar, Journalist und Autor aus Triest in Abstimmung mit Martin Mayr, dem Bruder von Hubert Mayr, und dem Verein aegide organisiert hat.
Hubert Mayr, Georg Dereatti und Rudolf Moser waren nach ihrer Widerstandstätigkeit in Kooperation mit britischen Offizieren der Special Operations Executive (SOE) im Sommer/Herbst 1944 im Raum Friaul/Oberkärnten/Osttirol vor der Kärntner Gestapo zu den slowenischen Partisanen geflüchtet. Etliche ihre Mitkämpfer wie Stefan Hassler aus Dellach/Drau waren von Nationalsozialisten erschossen oder in KZ deportiert worden. In Slowenien wurden Mayr, Dereatti und Moser aber nicht - wie verlangt - britischen Verbindungsoffizieren übergeben, sondern von der jugoslawischen Geheimpolizei OZNA festgenommen, verhört und allen Indizien zu Folge in Gorenja Trebuša getötet (siehe dazu den Text hier)
An der Gedenkmesse nahmen Einheimischen aus Gorenja Trebuša teil. Ansprachen hielten Martin Mayr, Ivo Jevnikar und Peter Pirker für den Verein aegide.
Ein Bericht über die Veranstaltung erschien in der Zeitschrift Družina.
Mehr als 120 BesucherInnen kamen am Samstag, 12. Mai 2018, zur Erinnerung an den März 1938 im Oberen Drautal, wo es in Greifenburg zu schweren Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen politische Gegner kam. Wir bedanken uns bei Bgm. Josef Brandner und LAbg. Alfred Tiefnig für ihre Grußworte Gernot Nischelwitzer und Paul Hassler für Ihre Beiträge, den SchülerInnen der HLW Spittal/Drau für die Szenische Lesung und Otto Lechner für die besondere musikalische Gestaltung.
Danke an alle, die mitgeholfen haben sowie allen, die mit Spenden unsere Arbeit unterstützen.
Bgm. Josef Brandner bekannte sich dazu, die Geschichte aufzuarbeiten.
LAbg. Alfred Tiefnig überbrachte Grußworte von LH Peter Kaiser.
Gernot Nischelwitzer sprach über seinen Vater Josef Nischelwitzer, geboren in Dellach im Drautal, den das NS-Regime im April 1938 mit dem ersten Häftlingstransport in das KZ Dachau deportierte.
Paul Hassler, aufgewachsen in Greifenburg, erlebte als 5-jähriges Kind die Verhaftung und Demütigung seines Vaters auf dem Marktplatz mit.
Schülerinnen der HLW Spittal lasen aus Zeugenaussagen und Berichten über die Ausschreitungen in Greifenburg im März 1938.
Otto Lechner spielte auf dem Akkordeon und rezitierte Franz Kafka.
Einladung zur Erinnerung
Zwischen 11. März und 9. April 1938 war Greifenburg Schauplatz der schwersten Ausschreitungen von NationalsozialistInnen gegen politische GegnerInnen in Kärnten.
Beiträge von Bgm. Josef Brandner, Dkfm. Dr. Paul Hassler, Gernot Nischelwitzer, Peter Pirker
Szenische Lesung: SchülerInnen der HLW Spittal/Drau
Musik: Otto Lechner (Akkordeon)
Samstag, 12. Mai 2018, 17 Uhr
Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus, Greifenburg, Nähe Bahnhof
Viel Andrang gab es am Mittwoch, 25. Oktober, im Atelier von Hans-Peter Profunser in Berg im Drautal: 150 BesucherInnen folgten unserer Einladung zu einer Lesung mit der Schriftstellerin Maja Haderlap. Die Autorin las aus ihrem preisgekrönten Roman "Engel des Vergessens", der den Widerstand der Kärntner SlowenInnen gegen den Nationalsozialismus thematisiert. Starken Eindruck hinterließen auch ihre Gedichte aus dem Lyrik-Band "langer transit".
Mit den Einnahmen erhalten wir die Gedenkstätte für die NS-Opfer im Oberen Drautal in Greifenburg. Maja Haderlap freute sich mit uns über die vielen BesucherInnen. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von Improvisationen des Saxofonisten Hannes Kawrza.
Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben und gekommen sind.
Fotos: Richard Krämmer
Maja Haderlap, geb. in Eisenkappel/Železna Kapla, zählt zu den bedeutendsten österreichischen AutorInnen der Gegenwart.
In Berg wird sie im neuen Atelier des Bildhauers Hans-Peter Profunser aus ihrem Gedichtband „langer transit“ und aus ihrem preisgekrönten Roman „Engel des Vergessens“ lesen, der die Geschichte ihrer Familie und den Widerstand der Kärntner SlowenInnen während der NS-Zeit thematisiert.
Mittwoch, 25. Oktober 2017
Beginn: 20 Uhr
Atelier Hans-Peter Profunser, Berg im Drautal (Gewerbegebiet an der B100)
Zeit: Sonntag, 22. Oktober 2017, 15.00 Uhr
Ort: Weissensee Haus, Techendorf
Das Theater Wolkenflug aus Klagenfurt zu Gast am Weissensee mit Werner Koflkers Stück "Tanzcafe Treblinka" in einer Inszenierung von Ute Liepold.
Werner Kofler erinnerte mit diesem Stück an den Kärntner SS-Führer Odilo Globocnik, der den Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden in den Vernichtungslagern Treblinka, Sobibor und Belzec organisierte, und seinen Adjutanten Ernst Lerch. Globocnik und Lerch versteckten sich bis zu ihrer Festnahme Ende Mai 1945 durch die Briten auf einer Alm am Weissensee. Von den österreichischen Justizbehörden unbehelligt, betrieb Ernst Lerch in Klagenfurt bis in die 1970er Jahre das Tanzcafe Lerch, wo Udo Jürgens Klavier spielte und unsere Eltern tanzen lernten.
Veranstalter: AK Weissensee
„Jahrzehntelang wurden wir als Verräter beschimpft, weil wir aus der Wehrmacht desertiert sind,“ erklärte der ehemalige Wehrmachtsdeserteur Richard Wadani (94) am Samstag, 6. Mai 2017, bei der Gedenkfeier am Denkmal für die NS-Opfer in Greifenburg. „Doch wir wollten damit einen Beitrag zur Befreiung Österreichs leisten. Denn die Wehrmacht war nicht unsere Armee, sondern die Armee Nazi-Deutschlands.“
Wadani schilderte eindrücklich, wie er an der französischen Front zu den Alliierten übergelaufen war und bis Kriegsende in der britischen Armee gedient hatte. Erst kürzlich wurde Wadani für sein Engagement um die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure mit dem Demokratiepreis des Parlaments ausgezeichnet.
Viele der Deserteure überlebten ihre Verfolgung durch die NS-Behörden jedoch nicht. In einer szenischen Lesung brachten Schülerinnen der HLW Spittal (Iljana Babic, Sabrina Prussnig, Annika Arztmann) den etwa 70 BesucherInnen das Schicksal der Deserteure Robert Schollas und Stefan Hassler nahe, die beide im Oberen Drautal 1944 erschossen worden sind. Es sei eine fatale Beschönigung, wenn immer noch vom heldenhaften Tod der Wehrmachtssoldaten für die Heimat gesprochen wird, so Peter Pirker, Obmann des Vereines aegide, der zur Gedenkfeier geladen hatte.
Der Berger Bildhauer Hans-Peter Profunser (auf dem Foto mit Linde Wadani), der das Denkmal in der Nähe des Bahnhofs in Greifenburg 2012 geschaffen hat, stellte eine Serie von Kunstdrucken zum Thema Widerstand und Verfolgung vor. Der Künstler zog Parallelen zur Gegenwart: Nach wie vor seien Kriegsflüchtlinge mit Internierung und Abwehr konfrontiert. Die Kunstdrucke sind in einer limitierten Auflage gegen eine Spende, die in die Erhaltung des Denkmals fließt, beim Künstler oder dem Verein aegide erhältlich.
Neben Zeitzeugen und Angehörigen von NS-Opfern nahmen Ferdinand Hueter (r.), Bürgermeister in Berg, und Nationalratsabgeordneter Matthias Köchl (l.) an der Feier teil.
Fotos: Rudolf Profunser
Samstag, 6. Mai, 17 Uhr
Denkmal für die NS-Opfer im Oberen Drautal, Bahnhof Greifenburg
Begrüßung: Bgm. Josef Brandner
Szenische Lesung: SchülerInnen der HLW Spittal/Drau
Rede: Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur
Musikalische Umrahmung: Jan Kubis (Akkordeon), Marjetka Luznik (Gesang)
Im Anschluss: Wein und Brot
Einladung | PDF
Auf dem Denkmal für die Verfolgten des NS-Regimes im Oberen Drautal wird zahlreichen Deserteuren der Wehrmacht und Kriegsdienstverweigerern gedacht, die im Oberen Drautal von Landwachtmännern und Wehrmachtssoldaten erschossen oder von Gendarmen festgenommen worden waren und später von der NS-Militärjustiz hingerichtet wurden. Es war eines der Denkmäler in Österreich, das explizit Wehrmachtsdeserteuren gewidmet wurde.
Seit 2009 sind die Wehrmachtsdeserteure in Österreich gesetzlich rehabilitiert - ihre Handlung wurde endlich und unmissverständlich als ein Beitrag zur Befreiung vom Nationalsozialismus gewürdigt. Ganz wesentlich ging dieser Akt später Gerechtigkeit auf das langjährige Engagement von Richard und Linde Wadani zurück.
Foto: Christian Michelides - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0.
Richard Wadani (geb. 1922) rückte 1939 zur Wehrmacht ein und verbrachte die Jahre 1941 bis 1944 als Besatzungssoldat in der Sowjetunion. Als Gegner des Nationalsozialismus unterstützte er lokale Partisanen, Versuche zu desertieren scheiterten aber. Im Oktober 1944 gelang ihm die Desertion an der Westfront. Er lief zu den Amerikanern über. Nach dem Krieg war Wadani für die KPÖ tätig. Er arbeitete als Sportlehrer und war Trainer der österreichischen Volleyballnationalmannschaft. Nach der gewaltsamen Niederschlagung des »Prager Frühlings« 1968 verließ er die KPÖ.
Seit 20 Jahren setzt sich Richard Wadani gemeinsam mit seiner Frau Linde und dem Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz für die Verfolgten der NS-Militärjustiz ein.
Sein Einsatz wurde von Gesellschaft und Politik spät aber doch gewürdigt. 2007 erhielt er das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs, 2016 erhielt er gemeinsam mit seiner Frau Linde den Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte, 2017 gemeinsam mit dem Personenkomitee den Demokratiepreis des österreichischen Parlamentes.
Richard Wadanis Engagement als einer der letzten Zeitzeugen und lebenden Wehrmachtsdeserteure wird auch international gewürdigt. So widmete ihm im Mait 2016 die Süddeutsche Zeitung einen ausführlichen Artikel (Auf der richtigen Seite im falschen Land).
Ein ausführliches Interview mit Richard Wadani ("Entscheidend ist, wofür man kämpft") ist in der ORF-Videothek abrufbar.
Mehr Informationen zur Wehrmachtsjustiz und Deserteuren hier.
2015 erschien die lesenswerte Biographie "Da habe ich gesprochen als Deserteur" über Richard Wadani, verfasst von der Historikerin Lisa Rettl und dem Historiker Magus Koch im Milena Verlag.
Der Berger Bildhauer Hans-Peter Profunser hat 2012 die Gedenkstätte für die Verfolgten des NS-Regimes im Oberen Drautal geschaffen.
Seit geraumer Zeit arbeitet Hans-Peter Profunser an einer Serie von Kunstdrucken, die sich dem Thema Widerstand und Verfolgung aus verschiedenen Blickwinkeln widmet. Jedes Jahr wird Hans-Peter Profunser ein neues Blatt in 149 Kunstdrucken auflegen und bei der Gedenk- und Befreiungsfeier präsentieren. Mit dem Erwerb können Sie die Erhaltung der Gedenkstätte (v. a. die jährlich anfallende Grundmiete) direkt unterstützen.
Bestellungen sind über den Verein aegide oder direkt bei Hans-Peter Profunser möglich. Die Kunstdrucke sind hier zu sehen.
Samstag, 7. Mai, 17 Uhr
Denkmal für die NS-Opfer im Oberen Drautal, Bahnhof Greifenburg
Begrüßung: Bgm. Josef Brandner, Peter Pirker
Szenische Lesung zum Thema Solidarität mit SchülerInnen der HLW Spittal/Drau
Rede: LH Dr. Peter Kaiser
Musikalische Umrahmung: Jan Kubis (Akkordeon), Marjetka Luznik (Gesang)
Im Anschluss: Wein und Brot
Bericht Kleine Zeitung (print)
Bericht Kleine Zeitung (online)
Bericht ORF Kärnten (online)
TV-Bericht ORF Heute (online)
Bericht Mein Bezirk (online)
Am 25. Oktober 2015 besuchten Angehörige des US-Piloten William J. McCurdy, der im November 1944 in Berg notgelandet und erschossen worden war, das Denkmal. Unter den BesucherInnen befanden sich Nichten und Neffen von William J. McCurdy. Die Kontaktaufnahme zur Familie gelang 2013 mit Hilfe des Rechtsanwaltes George Knott aus San Jose, Kalifornien, der das Denkmal besichtigt hatte und auf die Geschichte von William J. McCurdy aufmerksam wurde.
Seit 2013 gab es Austausch mit der Familie und schließlich die Planung eines Besuches, um das Denkmal und die Erinnerungslade für William J. McCurdy zu besichtigen, aber auch um nähere Umstände des Todes ihres Onkels vor Ort zu erfahren.
Die beiden Nichten Renae Mortensen und Rosalie McCurdy-Kirk und die drei Neffen Steven, Charles und Tilo McCurdy überbrachten dem Verein eine Fotoalbum sowie Dokumente und Briefe, die in das Porträt William J. McCurdys und die Darstellung seiner Ermordung, nachlesbar unter der Rubrik "Opfer", einfließen werden.
David Holzer ist am Montag, 17. Mai 2015, verstorben. Der Altbauer aus Schlaiten war einer der letzten noch lebenden Wehrmachtsdeserteure. Er hat durch sein Zeugnis maßgeblich an der Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure in Österreich mitgewirkt und hat auch das Erinnerungsprojekt von kuland unterstützt.
Der Kulturverein kuland ist am 15. Juni 2015 im Bundeskanzleramt in Wien für sein Forschungs- und Erinnerungsprojekt „Aus dem Gedächtnis in die Erinnerung. Die Opfer des Nationalsozialismus im Oberen Drautal“ mit dem Hans-Maršálek-Preis (2. Platz) ausgezeichnet worden. Das Mauthausen Komitee Österreich vergab den Preis für „herausragende Leistungen im Bereich der Gedenk-, Erinnerungs- und Bewusstseinsarbeit“ erstmals.
Der Preis ist nach dem Widerstandskämpfer, KZ-Häftling und langjährigen Obmann der Lagergemeinschaft Mauthausen, Hans Maršálek, benannt. Bundeskanzler Werner Faymann überreichte die Auszeichnung an den Projektverantwortlichen Peter Pirker und Hans-Peter Profunser, der das Denkmal für die NS-Opfer in Greifenburg geschaffen hat.
Neben dem Bundeskanzler sprachen unter anderen der Vorsitzende des Mauthausen Komitee Österreich, Willi Mernyi und Altbischof Dr. h.c. Maximilian Aichern. Die Laudatio auf das kuland-Projekt hielt die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung Laura Schoch.
Kuland teilte sich den 2. Platz mit einem weiteren Kärntner Gedenkprojekt. Der Verein Peršman wurde für die Neugestaltung des Museums am Peršmanhof in Bad Eisenkappel gewürdigt, das die Verfolgung und den Widerstand der Kärntner SlowenInnen dokumentiert. Den 1. Platz sprach die Jury der Ausstellung „Stollen der Erinnerung“ in Steyr zu.
Samstag, 9. Mai 2015
Beginn: 17.00 Uhr
Gedenkstätte, Bahnhof Greifenburg
Programm:
Begrüßung: Peter Pirker (Verein aegide)
Szenische Lesung: Otto Festin - Flucht aus dem KZ Dachau und Überleben bei der Familie (SchülerInnen der HLW Spittal)
Rede: Univ.Prof. Dr. Katja Sturm-Schnabl (Ehem. Vorsitzende des Kärntner Paritsanenverbandes/Zveza koroških partizanov)
Musikalische Umrahmung: Praprotnice (Frauenterzett / ženski tercet / Hanca Pörtsch • Irene Strasser • Rozka Tratar Sticker • acc. Jörg Errenst) - Das Repertoire: Widerstandslieder aus nah und fern, von einst und jetzt. Njihova ljubezen velja zatiranim po svetu. Pojejo uporniške pesmi od blizu in daleÄ, od vÄasih in danes.
Im Anschluss: Brot und Wein
PDF | Einladung
10. Mai 2014
Beginn 17:00 Uhr
Gedenkstätte, Bahnhof Greifenburg
Begrüßung: Peter Pirker (Verein aegide)
Szenische Lesung: SchülerInnen des BG Porcia Spittal
Rede: Gen. i. R. Hubertus Trauttenberg, Gründungsobmann Verein Schloss Hartheim
Musik: Christoph Hofer (Akkordeon)
PDF | Einladung
Fortbildungsseminar für LehrerInnen der Pädagogischen Hochschule Kärnten
Vortragende: Peter Pirker, Hans Haider, Anita Profunser
Montag, 24.2.2014 und Montag, 10.3.2014, jeweils 14.00-17.00 Uhr
Neue Mittelschule Greifenburg
Lesung mit Lydia Mischkulnig, Jana Revedin, Elisabeth Faller, Reinhard Kacianka, Josef Kleindienst u. a.
Musik: Sonja Leipold, Cembalo
Samstag, 27.10.2012, 19.00 Uhr, Kulturhaus Berg im Drautal
Beiträge von: Bgm. LAbg. Franz Mandl, Univ.-Prof. Peter Gstettner (Mauthausen Komitee Kärnten/Koroska), Dr. Renate Meissner (Nationalfonds), Silke Hassler, Lydia Mischkulnig
Einweihung durch Dechant Harald Truskaller, Pfarrer Wilhelm Moshammer
Musik: Jon Sass (Tuba)
Beiträge von: Wildhelm Wadl, Egyd Gstättner, Elisabeth Faller, Silke Hassler, Claudia Rosenwirth-Fendre, Christina Jonke, Jo Schulz-Vobach, Friedrich Fuchs
Musik: Jon Sass (Tuba)
Montag, 29.10.2012, 19.00 Uhr, Landesarchiv Kärnten, Klagenfurt
Pressekonferenz, Musil-Haus, Klagenfurt
mit Hans-Peter Profunser, Peter Pirker
Montag, 23.5.2011, 10.00 Uhr
PDF (Konzept und Entwurf des Denkmals)
mit Hans-Peter Profunser, Peter Pirker, Peter Gstettner
Mittwoch, 1.6.2011, 19.30 Uhr, Kulturhaus Greifenburg
Präsentation und Diskussion eines Modells des Künstlers Hans-Peter Profunser mit dem KV kuland
Samstag, 03.04.2010, 19.00 Uhr, Cafe Hassler, Berg/Drau
Vortrag und Workshop beim Kulturfestival Woodstockenboi
Samstag, 17.07.2010, 15.00 Uhr, Naturarena Stockenboi
Vortrag von Peter Pirker über das kuland-Projekt „Aus dem Gedächtnis in die Erinnerung“
Symposium der Theodor-Kramer-Gesellschaft „Subjekt des Erinnerns“
Samstag, 27.09.2009, 14.30 Uhr, Alte Schmiede, Wien
Gespräch und Diskussion mit dem Zeitzeugen Eric Sanders (London)
Ehrenschutz und Begrüßung: Bürgermeister DI Ambros Wernisch
Freitag, 23.5.2008
Der Zeitzeuge Eric Sanders im Gespräch mit SchülerInnen der Hauptschule Dellach/Drau
Montag, 26.5.2008
Verlesung der Namen, Geburts- und Todesdaten der NS-Opfer
Lesung der Dramatikerin Silke Hassler („Jedem das Seine“)
Konzert: Pan Tau-X „Lila Lotus“
Freitag, 21.9.2007, 20.00 Uhr, St. Athanas, Berg/Drau
Vorträge und Diskussion mit Gernot Haupt und Peter Pirker
Freitag, 29.9.2006
Waldschule Arche Noah, Berg/Drau
Ansprache: Univ.-Prof. Peter Gstettner
Verlesung der Namen der NS-Opfer im Oberen Drautal
Klavierkonzert von Paul Gulda und Agnes Wolf (Geistervariationen von Robert Schumann)
Samstag, 7.10.2006
Kirche St. Athanas, Berg/Drau
Ein Konzert mit der Gruppe WanDeRer
q_bar, Berg/Drau, 21.00 Uhr
Dr.in Margit Reiter: Vom Schweigen und Erzählen. Familiäre Kommunikation über Nationalsozialismus und Krieg
Mag. Peter Pirker: Tabuisiert. Die Verfolgung wegen sexueller Orientierung und von „Gemeinschaftsschädlingen“. Beispiele aus dem Oberen Drautal
Donnerstag, 22. September 2005
Kulturhaus, Greifenburg, 20.00 Uhr
Univ.Prof. Klaus Ottomeyer: Widerstand und Verfolgung in Kärnten. Blockaden der Erinnerung
Mag. Peter Pirker: Die NS-Opfer im Oberen Drautal. Präsentation der Homepage http://ns-opfer.kuland.org und das Gedenken in der Wirklichkeit
Hans Haider: Das Denkmal der Namen in Villach
Freitag, 30. September 2005
Waldschule Berg/Drau, 20.00 Uhr
Klaus Eder: Orgel
Elisabeth Faller liest Lyrik und Texte
Sonntag, 2. Oktober 2005
St. Athanas, Berg/Drau, 19.00 Uhr
PDF des Gesamtprogramms
Vorstellung des kuland-Projektes und der Sinn des Gedenkens
mit: Univ.-Prof. Peter Gstettner (Universität Klagenfurt/Celovec), Peter Pirker (kuland)
Mittwoch, 1. Juni, 20 Uhr, Waldschule, Berg/Drau (Feistritz)
Der Kriegsdienstverweigerer Hermann Fertin und Deserteure aus der Wehrmacht im Oberen Drautal
Vortrag und Diskussion mit der Historikerin Maria Fritsche und Peter Pirker
Mittwoch, 8. Juni, 20 Uhr, Gasthof Zur Post, Oberdrauburg
Der Deserteur, Partisan und SOE-Mitarbeiter Stefan Hassler und die Verfolgung seiner Familie
Vortrag und Diskussion mit Peter Pirker und Elisabeth Faller
Donnerstag, 16. Juni, 20 Uhr, Volksschule, Dellach/Drau
Der Euthanasie-Mord an Menschen aus dem Oberen Drautal
mit dem Sozialwissenschafter Helge Stromberger und Peter Pirker
Mittwoch, 22. Juni, 20 Uhr, Waldschule, Berg/Drau (Feistritz)
Workshop mit der Historikerin Lisa Rettl und dem Künstler Hans-Peter Profunser
Samstag, 25. Juni, 16.00 Uhr, Waldschule, Berg/Drau (Feistritz)
Widerstand, Opposition und politische Verfolgung im Oberen Drautal
Vortrag und Diskussion mit dem Historiker Michael Koschat und Peter Pirker
Donnerstag, 30. Juni, 20 Uhr, Kulturhaus, Greifenburg